Beiträge getagged mit Spiegel
ungeheuere freiheit
Verfasst von norbert unter daily buddha am 25. September 2008
Gerade habe ich wieder eine Dokumentation zum Thema Unbewusste Entscheidungen im Gehirn gesehen. So langsam kommt die moderene Wissenschaft auf die gleichen Ideen wie hunderte oder gar tausende Jahre alte Philosophien und Religionen: Die Welt ist ein Spiegel meines Bewusstseins. Nichts existiert ausserhalb meiner selbst – und auch dieses Selbst ist vielleicht eine Täuschung.
Im ersten Moment ein beunruhigender Gedanke … wo bleibe ICH bei der Geschichte? Zum Glück ist das ja nur eine mehr oder weniger philosophische Betrachtung, auf meinen täglichen Alltag hat das keinen Einfluß.
Wirklich? Und wenn es stimmt? Ich allein (was oder wer das dann auch immer sein mag) bin dann verantwortlich für alles, was mir im Leben wiederfährt. Keine Schuldzuweisungen mehr an Leute, Umstände, die Politik, das Wetter. Kein ungerechter Chef mehr und keine intriganten Kollegen, kein unreifer Lebensgefährte und keine Aufopferung fordernde Verwandschaft. Keine Ausreden mehr, alles liegt in meiner Hand.
Die Welt ist ein Spiegel. Welch ungeheuere Freiheit dieser Satz in sich birgt.
tropfenwelt
Verfasst von norbert unter projekt 52 am 15. August 2008
Irgendwie komme ich gerade nicht so recht zum Fotografieren, und so bleibt Sari’s Projekt 52 etwas auf der Strecke 🙁
Doch wie so oft im Leben ist schon alles da, ich muss es nur sehen. In einer Regenpause entdeckte ich heute im Garten, das sich die ganze Umgebung in einem winzigen Tropfen spiegelt. Und schon fängt es in meinem Kopf zum Rattern an, die Neuronen rasen von einer Synapse zur anderen, ein wildes Blitzlichtgewitter bringt bevorzugte Bahnen zum Leuchten und hast Du gesehen – eine neues hirngespinst ist zum Leben erwacht: Die Welt ist ein Spiegel.
Der Hebel
Die Welt ist ein Spiegel deines Bewußtseins.
Veränderst du dein Bewußtsein,
so verändert sich die Welt.
Veränderst du die Welt,
so verändert sich dein Bewußtsein.Allemal einfacher jedoch,
als die Welt zu verändern ist es,
dein Bewußtsein zu verändern.Diejenigen die draußen in der Welt kämpfen
vergessen allzu oft das Gesetz der Hebelwirkung.
Ohne den Hebel deines Geistes
ist es nahezu unmöglich,
den Koloß der Welt zu bewegen.
Spiegel? Das ist doch das Thema der 33. Woche? Na dann – hier ist das Bild dazu!
das leben, das universum und der ganze rest
Verfasst von norbert unter projekt 52 am 27. April 2008
Da wäre ich fast leer ausgegangen diese Woche! Saris 17. Wochenthema Mein Hobby im Projekt 52 hat mich wirklich ins Schleudern gebracht. Dabei wäre es ja eigentlich so einfach: ich fotografiere gerne und ich (be-)arbeite gerne am Computer.
Wie gesagt, eigentlich. Denn mein grösstes Hobby ist das Leben selbst. Wie funktioniert das alles, was läuft ab im Gehirn? Erschafft das Bewusstsein die Realität und wenn ja, wie macht es das? Warum verhalten sich Menschen auf eine bestimmte Art und Weise und was steckt hinter dem Offensichtlichen? Ein unendliches Thema, das meinem Wissensdrang ein Leben lang Futter gibt und nie langweilig zu werden droht.
Doch wie lässt sich das in einem Bild festhalten? Zwei grosse Spiegel einander gegenüber aufgestellt und einen (Charakter)Kopf dazwischen, der sich ins Unendliche spiegelt? Die Spiegelung lässt sich nicht einfangen, ohne das die Kamera mit im Bild wäre. Abgesehen davon habe ich weder zwei grosse Spiegel noch einen Charakterkopf :). Und so ist es nun doch das etwas banale Bild meiner Nikon in der Bearbeitungssoftware SilkyPix geworden. Meinem Anspruch an das Thema genügt es nur halb, aber besser als garkein Bild ist es allemal.
projektion
Verfasst von norbert unter nachgedacht am 23. Mai 2007
Nein, die Welt steht nicht Kopf. Schon seit Urzeiten wird alles teuerer, werden die Menschen immer rücksichtsloser, versucht der Staat immer mehr Kontrolle zu bekommen, werden die Mächtigen immer mächtiger, geht die Natur Stück für Stück zugrunde, steht eine vermeintliche Minderheit etwas ausserhalb und findet das alles sehr seltsam. Ok, das Tempo erhöht sich stetig, wir werden ja auch immer mehr.
Was sich verändert, ist mein Standpunkt, meine Sichtweise. Ich verliere mehr und mehr meine Angst und habe damit keine Notwendigkeit mehr für all die unsinnigen Handlungen. Solange ich den guten alten Zeiten nachtrauere oder über die schwere Kindheit sinniere, brauche ich mich nicht mit dem auseinander setzen, was Hier und Jetzt passiert. Und gehe sauber der Angst aus dem Weg, mich im Spiegel zu sehen und zu merken, das ich mein Leben an mir vorbei ziehen lasse oder nur auf Sparflamme lebe. Gleiches gilt für die Phantastereien vom Auswandern, dem Häuschen in den Bergen oder das Vorausfürchten: Arbeitslosigkeit, Überwachungsstaat, Einsamkeit, Rentenloch, … Die (Zeit-)Richtung ist eine andere, die Angst die gleiche. (Das lässt sich ja auch prima vermarkten: das richtige Bier trinken und du hast viele Freunde, ein paar Versicherungen und du wirst einen glücklichen Lebensabend haben, …)
Durch den Zerrspiegel der Angst betrachtet scheint alles etwas aus den Fugen geraten zu sein. Doch ich sehe nicht, was wirklich ist, sondern projeziere lediglich meine eigene Angst in das Geschehen. Bleibe ich bei mir, hier und jetzt, sehe ich sich im Fluß spiegelnde Bäume, ein paar kleine Wellen und etwas Grünzeug am Ufer, das Ganze garniert mit blauem Himmel, Vogelgezwitscher und dem weichen Licht der untergehenden Sonne. Nichts ist verkehrt, kein Grund zur Sorge, nur Friede und Schönheit.