Beiträge getagged mit Welt
unbeschreibliche freiheit
Verfasst von norbert unter nachgedacht am 9. September 2009
Nein, es gibt keine Verpflichtung des reinen Bewusstseins, sich in die sogenannte Realität ‘einzubringen’. Wenn die Seele jung ist, sieht sie die Welt wie einen Sandkasten. Überall will sie ihre Fußspuren hinterlassen und das vorhandenen Material zu neuen Gestalten formen. Die Seele mittleren Alters sieht die Welt dagegen als Schule. Als Schüler durchläuft sie ein Lernprogramm, dabei kommt es aber nicht darauf an, dass du diesen Ort formst, sondern nur darauf, wie dieser Ort dich formt. Die alte, reif gewordene Seele schließlich sieht die Welt als Film, als flirrendes Schattenspiel des Uneigentlichen – ohne Substanz, ohne wirkliches Sein. Es gibt nun nichts mehr zu formen und nichts mehr zu lernen. Alles, was du glaubst lernen zu können, bist du bereits. Wende deine Augen von der Leinwand ab, verschließe Deine Ohren und gehe nach innen: dort findest du das Eigentliche, das absolute Sein. Für den solcherart Erwachten hat sich die Notwendigkeit der Beteiligung an der äußeren Realität einfach erübrigt.
Ausschnitt aus Ein Erfahrungsbericht aus dem Erleuchtetenwohnheim „Eternal Being“ von Roland Rottenfußer
Die ganze Welt ein riesengroßer Spielplatz. Einzig und allein geschaffen, um mich in ständig wechselnden Situationen neu zu erfahren, andere Aspekte meines Seins zu entdecken. Um eines schönen Tages schliesslich zu merken, das ich Alles bin und schon immer war.
Das ist genau die Art Lebensphilosophie die ich mag. Nicht das ich sie dauerhaft und durchgängig verwirklichen könnte; doch sie entspricht recht gut meinem Anspruch an Leben, meinem Anspruch an mich selbst. Und sie harmonisiert wunderbar mit meiner Überzeugung, das die Verantwortung für mein persönliches Glücksempfinden ausschliesslich bei mir selbst liegt. Was für eine unbeschreibliche Freiheit dieser Gedanke in sich trägt!
einsicht
Verfasst von norbert unter nachgedacht am 6. November 2008
Es ist ruhig geworden bei den hirngespinsten. Zum Einen widme ich viel meiner freien Zeit dem Fotografieren. Zum Anderen habe ich immer weniger Ambitionen, über das Leben, das Universum und den Rest der Welt zu reden schreiben.
Leben lässt sich nur durch Leben erfahren, nicht durch Lesen, Sinnieren, Philosophieren. Und bei allem Spass an einem tiefsinnigen Gespräch oder einem hintergründigen Artikel bleibt solch ein Austausch der Gedanken doch nur eines: graue Theorie.
Worte, geschrieben wie gesprochen oder gesungen, sind nur Umschreibungen der oft komplexen (Welt)Bilder in meinem Kopf. Und auch diese Bilder visualisieren wiederum nur die zugrunde liegenden Gefühle und Emotionen.
Momentan finde ich es weitaus befriedigender, diese Gefühle und Emotionen in Fotografien zu transportieren. Der hirngespinste Blog wird deshalb nicht sterben. Nur etwas ruhiger werden. Erst mal.
ungeheuere freiheit
Verfasst von norbert unter daily buddha am 25. September 2008
Gerade habe ich wieder eine Dokumentation zum Thema Unbewusste Entscheidungen im Gehirn gesehen. So langsam kommt die moderene Wissenschaft auf die gleichen Ideen wie hunderte oder gar tausende Jahre alte Philosophien und Religionen: Die Welt ist ein Spiegel meines Bewusstseins. Nichts existiert ausserhalb meiner selbst – und auch dieses Selbst ist vielleicht eine Täuschung.
Im ersten Moment ein beunruhigender Gedanke … wo bleibe ICH bei der Geschichte? Zum Glück ist das ja nur eine mehr oder weniger philosophische Betrachtung, auf meinen täglichen Alltag hat das keinen Einfluß.
Wirklich? Und wenn es stimmt? Ich allein (was oder wer das dann auch immer sein mag) bin dann verantwortlich für alles, was mir im Leben wiederfährt. Keine Schuldzuweisungen mehr an Leute, Umstände, die Politik, das Wetter. Kein ungerechter Chef mehr und keine intriganten Kollegen, kein unreifer Lebensgefährte und keine Aufopferung fordernde Verwandschaft. Keine Ausreden mehr, alles liegt in meiner Hand.
Die Welt ist ein Spiegel. Welch ungeheuere Freiheit dieser Satz in sich birgt.
tropfenwelt
Verfasst von norbert unter projekt 52 am 15. August 2008
Irgendwie komme ich gerade nicht so recht zum Fotografieren, und so bleibt Sari’s Projekt 52 etwas auf der Strecke 🙁
Doch wie so oft im Leben ist schon alles da, ich muss es nur sehen. In einer Regenpause entdeckte ich heute im Garten, das sich die ganze Umgebung in einem winzigen Tropfen spiegelt. Und schon fängt es in meinem Kopf zum Rattern an, die Neuronen rasen von einer Synapse zur anderen, ein wildes Blitzlichtgewitter bringt bevorzugte Bahnen zum Leuchten und hast Du gesehen – eine neues hirngespinst ist zum Leben erwacht: Die Welt ist ein Spiegel.
Der Hebel
Die Welt ist ein Spiegel deines Bewußtseins.
Veränderst du dein Bewußtsein,
so verändert sich die Welt.
Veränderst du die Welt,
so verändert sich dein Bewußtsein.Allemal einfacher jedoch,
als die Welt zu verändern ist es,
dein Bewußtsein zu verändern.Diejenigen die draußen in der Welt kämpfen
vergessen allzu oft das Gesetz der Hebelwirkung.
Ohne den Hebel deines Geistes
ist es nahezu unmöglich,
den Koloß der Welt zu bewegen.
Spiegel? Das ist doch das Thema der 33. Woche? Na dann – hier ist das Bild dazu!
neue welt
Christian macht einen Schritt zurück, um seine Mitte wieder zu finden. Ich gehe einen Schritt auf die Dinge zu, um ihre Mitte zu entdecken. Der Effekt ist so ziemlich der Gleiche (zumindest für mich): es wird ruhiger, meine Aufmerksamkeit fokusiert sich, der Alltag verliert an Einfluss und Bedeutung und die Welt um mich wird wieder zum einzigartigen Schauplatz.
Und was es da alles zu entdecken gibt! Unglaublich, wie fremd und neu vieles plötzlich erscheint, wenn es so genau unter die Lupe genommen wird. Ach was, Lupe – das neue Objektiv ist viel besser als eine Lupe! Am liebsten würde ich den ganzen Tag durch die Gegend krabbeln und klitze kleine Dinge ganz groß rauskommen lassen :).
Mehr von der Beute des heutigen Abend seht ihr wie immer hier.